Von den Nussbäumen zu den Reben

Heute haben wir nach 1490 km Velofahren den Atlantik erreicht, aber vorher der Reihe nach.

Auf der Dordogne ist kein einziges Boot, was uns Landraten zuerst wundert. Aber klar, nach den Regenfällen der letzten Tage bei dem hohen Wasserstand. Die Boote der vielen Verleier liegen ungenutzt an den Ufern. Wir müssen unsere Kanuabenteuer Idee begraben.  

Neues Programm: Wir machen eine spannende Flussufer Wanderung. Märchenhaft der verwachsene Weg, die Bäume und Sträucher sind mit Moos überzogen. Am Weg treffen wir Höhlen, die in der Steinzeit bewohnt waren. Danach steigen wir 200 hm hoch. Die schöne Aussicht über die Dordogne und das Tal rundet unsere Wandertour ab. Mit dem Velo erkunden wir mal ohne Gepäck die Gegend. In Sulliac essen wir in der stilvollen historischen offenen Dorfhalle ein feines Mittagessen. 

In Sarlat lohnt sich eine Altstadtbesichtigung, die historischen Bauten und Gassen sind sorgfältig renoviert. Allerdings überquillt die Fussgängerzone von Souvenierläden und Touristen. Unsere Veloroute dahin führt über viele Kilometer über ein ausgedientes Bahntrasse, was extrem bequem ist. In Beynac campieren wir 2 Nächte am Fuss des dort auf den Felsen prominent platzierten Schlosses. Noch nicht genug von Schlössern und Burgen machen wir eine weitere Tagestour ohne Gepäck. Die Runde führt zum Schloss Castelnaud, wo uns aber der Eintritt zu teuer ist. Weiter gehts nach Domme, einem schmucken Städtchen mit steiler Zufahrt. Belohnt werden wir mit einer hervorragenden Rundsicht. 

Bergerac, auch hier ist der Kaffeehalt eine weiteres Mal in einer historischen Altstadt. Weiter fahren wir wieder über Land. Nussbäume säumen unseren Weg, wir sind auf der „Route de Noix“. An diesem Abend treffen wir auf dem Camping in Sainte Foy la Grande ein Schweizer ebenfalls mit dem Velo. 

Jetzt fahren wir durch die Rebberge der Weingegend im Medoc. Überall sind die Bauern in den kühlen Morgenstunden mit Pflegearbeiten an ihren Reben und auch mit Spritzen beschäftigt. Es riecht ziemlich nach Schwefel. In Libourne, einer Stadt mit Zentrumsfunktion sitzen wir einmal mehr beim Kaffee und essen ein obligates Croissant oder Pain o Chocolat zum Znüni. Unser Campingplatz liegt am Fuss der Felswand, auf der die Altstadt von Bourg gebaut ist. Der letzte Abend an der Dordogne.