Bei Royan münden Dordogne und La Garonne in den Atlantik. Hier treffen wir auf die EuroVelo 1, die sich hinter der Düne in lockerem Wald der Küste entlang schlängelt. Dieser folgen wir bis an die Loiremündung. Die gut ausgebaute flache Küstenstrecke ist in der Hochsaison sehr gut frequentiert. Wir treffen viele Familien mit Anhänger, Trailerbikes usw. in beide Richtungen. Es sind unzählige Campingplätze vorhanden. Kunst ist es statt einem Viersterne-Animations Camping, einen einfachen für Velofahren geeigneten Übernachtungsplatz zu finden. Oft führt uns die Route auch über Land, an Feldern, Wiesen und Kanälen entlang, ohne Verkehrslärm.

Bei der Loiremündung begegnen wir kleinen Fischerhäuschen mit fix montieren Hängenetzen zum Hochziehen. Nun fahren wir wieder auf der EuroVelo 6, die bis ans schwarze Meer führt. In Nantes geniessen wir wieder mal das Flanieren durch die lebendige Innenstadt. Es sind die Einheimischen, die hier den Sommerabend geniessen, wieder mal ohne Regen.

Die Route der Loire entlang ist sehr beliebt. Jeden Tag irgend ein Schloss oder eine grosse gotische Kirche ansehen, ja da genügt es von aussen. Interessant sind die kleinen schmucken Städtchen, die leider von Touristen überflutet werden. So wird ab 11.30 bis 16.00 in Restaurant nichts zu trinken serviert, wenn wir nicht dazu essen wollen. In kleinen Dörfern werden wir in Bäckereien dafür freundlich bedient. Beidseits der Loire sind Felsriegel vorhanden, in denen offenbar Höhlen eingebaut sind. Es waren Weinkeller und weitere Lagerräume darin. Heute sind viele dieser Höhlen in Ateliers, Shops oder Wohnräume umgebaut.

In der Nähe des historischen Städtchens Saumur befindet sich die Klosteranlage Fontevraud-l’Abbaye. Der Besuch dieser eindrücklichen Anlage lohnte sich. In der kirchengeschichtlich interessante Stadt Orléans sind wir nur zum Kaffee geblieben. Es war einfach meist kühl, so dass in Bewegung sein, das heisst Velofahren am angenehmsten war.

Inzwischen haben wir die Rückfahrt mit dem TGV von Paris-Zürich reserviert und daher die Tage bis Paris gezählt. In Sankt-Brisson biegen wir ab Richtung Paris und fahren dem Canal de Briare, dem Canal du Lonig und schliesslich der Seine entlang direkt nach Paris. Die Stadt begeistert mit ihren vielen Veloweges und guten Markierungen für Velos.

Im historischen Bahnhofsgebäude des Gare du Lyon befindet sich im ersten Stock ein wunderschöner Belle Epoche Restaurant, wo wir unseren Reiseschlusspunkt mit einem feinen Abendessen feiern. Wir werden sehr stilvoll bedient.

Die gesamt Tour dauerte 5 1/2 Wochen und 2760km. Meist übernachten wir im mitgeführten Zelt und kochten selber.

3 thoughts on “Atlantik – Loire – Paris

  1. Danke für euren Bericht und die vielen tollen Fotos. Sie wecken bei mir Erinnerungen an unsere Loire-Velotour. Es freut mich natürlich, dass ihr meinen Tipp ,nach Fontevraud zu fahren, umgesetzt habt und auch ihr fandet, dass sich der Umweg gelohnt hat.
    Gutes Ankommen und viele Grüsse Ursula

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