Albanien 20. – 29.5.2019

Von Ioannina fahren wir auf der Hauptstrasse nach Albanien. Noch auf der griechischen Seite entscheiden wir kurzerhand, nicht zu den Ohrit Seen (ca 900 m.ü.Meer) sondern die Küste anzupeilen. Es ist uns einfach zu kalt in der Höhe. Rund 35 km nach der Grenze erreichen wir die Stadt Gjirokaster (UNESCO Kulturerbe) und finden zufällig ein niegelnagel neuer Campingplatz für 7 € pro Nacht. Die Betreiberfamilie freut sich über jeden Gast. Es ist ihre erste Saison. Wir bleiben zwei Tage, um die Stadt zu erkunden und Geld zu wechseln. Die erste Überraschnung Kaffee für 100 Lek (ca 1 Fr.). Später stellen wir fest, dass dies, mitten in der historischen Altstadt, ein eher teurer Kaffee war. Dieses Jahr werden im Zentrum Kanalisation, Wasser, Elektrisch und Belag (Steinplatten) erneuert. Vor einem Jahr waren die Fassasden renoviert worden. Die Erneuerung betrifft nur das historische Zentrum. Kaum etwas abseits, gibt es keine Strassen mehr, nur Wege mit Löchern, Treppen, Trampelpfade. Die Menschen sind sehr freundlich und zuvorkommend.

Weiter gehts Richtung Küste. Unterwegs kaufen wir ein, in kleinen Läden oder am Strassenrand. Früchte und Gemüse gibt es in Hülle und Fülle für wenig Geld. Es ist Erdbeersaison, die munden uns sehr als Zwischenverpflegung. Immer wieder gibt es guten Kaffee. Uns interessiert auch die Landschaft. Daher zweigen wir von der Hauptstrasse ab. Oh, fertig Teerbelag. Trotzdem kommen uns 40-Tönner Tanklastwagen entgegen. Die Strasse gleicht einem Bachbeet mit vielen Tümpeln. So gelangen wir nicht ans Meer und übernachten dafür auf einer Alpwiese. Die Bauern kommen uns am frühen Morgen besuchen. Auch zwei friedliche Hunde kommen vorbei. Die Lastwagen wundern uns sehr, überhaupt ist da über diese sehr schlechte Strasse ein reger Verkehr. Am Morgen fährt gar ein Bus. Zudem ist ein strenger Geruch in der Luft, und überall stehen rostige Türme. Bei der Weiterfahrt klärt sich die Frage, wir treffen auf Pumpen in Betrief und Tanks. Es wird Oel gefördert und mit den grossen Tanklastern wegtransprotiert.

Die Küstenstadt Vlore rüstet für die Badegäste auf. Kilometerlang präsentiert sich die Promenade mit Hotels und Apartementhäusern, immer mindestens sieben Stockwerke hoch. Wir übernachten in einem einfachen Campingplatz am Meer. Weiter gehts danach Richtung Norden über Fier nach Berat, die Stadt der tausend Fenster. In Albanien sind alt und neu sehr nahe beisammen. Esel werden genauso gebraucht wie der Mercedes. Sogar auf der Hauptstrasse treffen wir das alte Paar mit dem Eselkarren oder Einachser. In Berat sind Touristen und gleichzeitig Menschen die betteln. Kaum weg von der Hauptstrasse sind Häuser und Strassen sehr heruntergekommen. Es fehlt an allem.

Unterwegs verständigen wir uns mit einem Motorradintercom. So können wir uns auch unterhalten.

Es ist regnerisch angesagt. Daher nehmen wir uns vor, gleich die 120 km bis nach Tirana weiter zu radeln und dort ein Hotelzimmer zu nehmen. Der Kontrast ist gross, Tirana ist wirklich städtisch mit dem grossen Skanderbergplatz um den Regierungsgebäude, Theater, Historisches Museum, Banken usw angeordnet sind. Bemerkenswert sind die Grünflächen. Sie sind sehr naturnah bepflanzt, (Salbei, Zitronenmelisse, wilder Majoran usw.). Überall sitzen Menschen in Cafes, es wird vor allem guter Kaffee und Wasser getrunken. Viele Menschen sind gut angezogen, teure Autos fahren umher. Daneben bieten ärmlich gekleidete Menschen ihre Produkte (Früchte, Kräuter, Gemüse usw.) auf dem Trottoir an.